hr-iNFO Büchercheck: Der Code von Fredrik T. Olsson

Heute ist mal wieder Zeit für einen Krimi in unserem Büchercheck. „Der Code“ heißt das Debüt von Fredrik T. Olsson – ein schwedischer Krimi, aber ein untypischer und ungewöhnlicher. hr-iNFO-Bücher-Checkerin Karin Trappe hat den Roman gelesen.

Worum geht es?
Am Anfang gibt es viele Rätsel: in Berlin wird ein Obdachloser von angeblichen Sanitätern ermordet. In Stockholm wird der Kryptologe und IT-Spezialist William Sandberg nach einem Selbstmordversuch aus der Klinik entführt und in ein Schloss in den Bergen gebracht. Im Auftrag einer weltweiten Organisation verlangen die Entführer von Sandberg, einen Code zu entschlüsseln, ohne ihm allerdings nähere Informationen zur Herkunft des Codes zu geben.

"William nickte und spürte wider Willen ein Interesse in sich wachsen. Dies war genau sein Gebiet, diese Art von Herausforderungen liebte er. Das komplizierte Regelwerk zu erkennen, das hinter allem steckte, unabhängig davon, wie undurchschaubar ein Code zunächst erscheinen möchte … Ein kleiner Teil von William Sandberg fühlte sich wie ein Kind an Heiligabend. Der Rest von ihm fühlte sich allerdings immer noch wie in funfundfünzigjähriger Mann, der gegen seinen Willen aus einem Krankenhaus entführt worden war."

Sandberg hat Hilfe beim Entschlüsseln des Codes: Wochen vorher wurde eine junge Sumerologin, also eine Erforscherin der alten Keilschriftsprachen, in Amsterdam entführt. Janine Haynes und William Sandberg machen sich widerwillig und abgeschottet vom Rest der Welt an ihre Aufgabe. Sie erhalten lediglich den Hinweis, dass es sich um einen Code in der menschlichen DNA handelt.

Wie ist es geschrieben?
Ich konnte kaum glauben, dass „Der Code“ ein Debüt ist, so geschliffen, spannend aber auch an den richtigen Stellen feinsinnig ist der Stil. Olsson schafft Bilder, die sich wie Kino im Kopf anfühlen. Dazu ein äußerst raffinierter Plot, der das Buch zu einem Action-Krimi mit Science-Fiction-Anklängen macht, das ist souverän und stark.

Wie gefällt es?
Ich bin begeistert und habe das Buch tatsächlich kaum aus der Hand legen können. Am Anfang viele Rätsel, immer wieder neue Handlungsstränge und Personen, bis sich am Ende alles zu einem schlüssigen Show-Down fügt. Mich hat das Buch gefesselt: Kein typischer melancholischer Schweden-Krimi mit viel Blut und Psycho- Drama, sondern ein intelligenter Thriller mit genau dem richtigen Gespür für Timing und Spannung.